Sindelfingen ist geprägt durch die Automobilindustrie. Im Umkreis der baden-württembergischen Stadt finden sich viele Unternehmen, die Industriegeschichte geschrieben haben – neben Daimler-Benz auch Porsche oder Bosch. Für die Renovierung des in die Jahre gekommenen Interieurs des Stuttgart Marriott Hotels Sindelfingen haben wir daher das zentrale Thema des „Erfindergeists“ gewählt, an dem entlang sich die komplette Gestaltung orientiert. Die Maßnahmen zogen sich über mehrere Jahre hin, da im laufenden Betrieb renoviert wurde. Die Zimmer wurden 2015 fertiggestellt. Ausführender Planer und Generalunternehmer war die Firma Brumann Innenraumkonzepte, mit der wir schon seit Jahren eng und partnerschaftlich zusammenarbeiten.

Das 4-Sterne-Haus bietet mit 256 Zimmern und 4 Suiten sowohl Business- als auch Freizeitgästen einen hohen Komfort. Markant ist die große Halle, die über vier Geschosse reicht und die von einer transparenten Dachkuppel abgeschlossen wird. Von ihr aus werden die verschiedenen Funktionsebenen erschlossen. Maßgebend für unser Konzept war es, dieses große Raumvolumen auf quadratischem Grundriss aufzubrechen und es kleinteiliger sowie wohnlicher zu gestalten. Mit angenehmen, warmen Farben, natürlichen Materialien wie Holz und vielen gestalterischen Details, die eigens für das Interior Design angefertigt wurden, lädt der zentrale Raum des Hotels zum Entspannen und Zusammenkommen ein. Zwei hohe Raumteiler aus filigranen Holzstreben winden sich um Stützen und gliedern den Raum, ohne ihn zu überfrachten. Ein Grid aus Lichtelementen hängt über den Sitzgruppen und führt die Detailverliebtheit auch in der Höhe weiter.

Immer wieder zitieren wir in der Gestaltung den Erfindergeist und die Tradition des Ortes und seiner Umgebung. In den Raumteilern sind schlanke Lichtröhren angebracht, die wie Pipetten wirken. An der verschiebbaren Rückwand der Bar befindet sich eine Konstruktionszeichnung eines historischen Automobils. Und hinter der Rezeption lässt eine Lichtinstallation an Computerplatinen erinnern. Der Pioniergeist des Schwabenlandes tritt punktuell auch in Dialog mit der hiesigen Tradition. So treffen am Buffet oktogonale Strukturen, die an chemische Verbindungen denken lassen, auf Tassen im traditionellen Blau-Weiß-Stil, die kopfüber von der Decke hängen.

Für die Hotelzimmer haben wir uns von dem Ansatz leiten lassen, den Raum so groß wie möglich wirken zu lassen. Dies haben wir durch fließende Übergänge zwischen den verschiedenen Bereichen, durch eine Kassettierung an der Rückwand sowie reduzierte Regale und Schrankhöhen erzielt. Anstelle eines Schreibtisches gibt es einen Beistelltisch, der ebenso zur Großzügigkeit des Raumes beiträgt. Materialien und Farbgebung erscheinen gedeckt und edel.