KINDERHAUS
12 WOHUNGEN
GARCHING

Das Besondere des Projektes
Ergänzend zum geplanten Kindergarten, sollten 12 sozial geförderte Wohnungen mit erreichtet werden, um eventuell den Kindergärtner/- innen im hochpreisigen Mietmarkt des Ballungsraums München eine kostengünstige Wohnung anbieten zu können. Wichtiger Bestandteil des Konzeptes ist ein starker Bezug ins Freie, um für die Kinder und Bewohner eine gute Umgebung zum gemeinsamen Leben und Spielen zu schaffen. Unterschiedliche Freibereiche, wie beispielsweise Innenhöfe zwischen den Gruppenräumen, Terrassenflächen im 1. Obergeschoss und großzügige Laubengänge im Wohnbereich, vielfältig gestaltete Gartenfläche unterstützen dieses Konzept des gemeinsamen Wohnens und Arbeitens. Einfachen, rohen Materialien, sollen im Inneren des Gebäudes einen möglichst natürlichen Raum zum Wohnen und Spielen zu schaffen. Auch sollen die taktilen Reize der Kinder herausgefordert werden und ein „ungestörtes“ spielen und toben ermöglicht werden, ohne die verwendeten Baustoffe in Mitleidenschaft zu ziehen.

Städtebauliche Einbindung / Quartiersbezug
Das Kinderhaus Garching gliedert sich in Höhe und Volumen in den umgebenden Bestand ein. Die Riegelform des Baukörpers mit den unterschiedlich hohen Aufbauten spielt mit und vermittelt zwischen den verschiedenen Gebäudehöhen der Nachbarbauten. Mit der Gestaltung eines Platzes auf der südlichen Straßenseite wird ein Außenraum geschaffen, welcher zum Kinderhaus hinleitet. Hier verzahnt sich das Gebäude über Innenhöfe und Spielbereiche mit dem öffentlichen Raum.

Besondere Maßnahmen zur Kostensenkung / Erläuterungen zu Kostenangaben
Die verwendeten Baustoffe wurden gestalterisch so ausgewählt, dass Sie zumeist ohne weitere Nachbearbeitung verwendet werden konnten. Hierdurch konnte die Anzahl der Gewerke und die Bauzeit verringert werden. Durch das Weglassen einzelner Schichten, wurden somit nicht unwesentliche Kosten eingespart.

Energieeffizienz und Klimaschutz
Das Gebäude wird über eine Fernwärmeleitung des Geothermiekraftwerks der EWG beheizt. Hierbei wird das Rücklaufwasser der übrigen, an das Fernwärmenetz angeschlossenen Wohneinheiten verwendet. Um mit der geringeren Ausgangsleistung die Wohneinheiten bedienen zu können, mussten sämtliche Wohnungen mit Frischwasserübergabestationen ausgestattet werden. Es wurde soweit wie möglich auf die Verwendung von Verbundstoffe verzichtet, so dass das Gebäude gut zurück gebaut werden kann.

Sozialer Anspruch
Das Entwurfskonzept sieht eine große Anzahl an öffentlichen Begegnungsflächen, wie die Laubengänge, Dachterrassen und Höfe vor. Die Laubengänge sind so großzügig gestaltet, dass sie als erweiterte Terrassen, gemeinschaftlich genutzt werden können. Das räumlich Konzept, des freien Grundrisses, trägt, ergänzt durch die dreidimensionalen Verbindungsräume, wie die Höfe, zu einer Vernetzung dieser Räume bei. Die Schnittstellen zwischen innen und außen werden durch den hohen Glasanteil fließend.

Kooperationen und innovative Konzepte der Zusammenarbeit
Durch die Mischnutzung als Kindergarten und Wohnhaus wird übergreifend, unterstütz durch den hohen Anteil an gemeinschaftlichen Flächen, ein dreidimensionaler sozialer Raum aufgespannt, der nicht an der Grenze zur eigenen Wohnung endet. Durch das Raumangebot und die bewusst fließend gestalteten Übergänge zwischen privatem und gemeinschaftlichem Raum entsteht ein eigene Identität, die durch die Kooperation der Nutzer erst entsteht.