Gemeindezentrum Wettbewerb | Altomünster

Die Klosteranlage Altomünster mit ihren Gärten und dem ehemalige Bischofshaus stellt eine baugeschichtliche Besonderheit dar. Der Wunsch nach einem neuen Gemeindezentrum und der Öffnung des ehemaligen Nonnengartens zum Park bilden in diesem Kontext eine anspruchsvolle Bauaufgabe. Der Entwurf vereint die unterschiedlichen Anforderungen der Pfarr- und Markgemeinde, der Öffentlichkeit und des Denkmalschutzes zu einer funktionstüchtigen, städtebaulich harmonischen und eigenständigen Architektur. Die Revitalisierung des ehemaligen Bischofshauses als Gemeindezentrum gelingt durch sensible Bestandssanierung und einen Neubau, der den Ort durch seine architektonische Qualität aufwertet und bereichert, ohne das historische Ensemble zu stören.
So sucht das neue Haus für die Gemeinde den Kontext und ergänzt den Komplex aus Pfarrheim, Remise und architektonisch gefassten Pfarrgarten als ein zusätzliches, eigenständiges Pass-Stück, das allen architektonischen und nutzungsspezifischen Anforderungen gerecht wird. Durch seine Platzierung im ehemaligen Nonnengarten schafft der Neubau die Gliederung in die gewünschten, unterschiedlichen Bereiche des Freiraums, in Vorplatz, Pfarrhof, Gemeindeplatz, Obstgarten und Park und lässt zugleich die Wirkung des ehemaligen, denkmalgeschützten Bischofshauses bestehen. Die Öffnung der Remise im Bereich der nachträglichen Garageneinbauten ermöglicht einen attraktiven, gut auffindbaren Zugang zu den neu erschlossenen Freiflächen und dem neuen Zentrum für die Gemeinde und seine Besucher. Im Blickfeld liegt das neue Haus mit seinen Versammlungsräumen und der erhaltene Baumbestand, der (schon hier seine atmosphärische Wirkung entfaltet und) zum Besuch des Parks einlädt.

 

Der eingeschossige Neubau steht als freies Element im Park und fügt sich mit seiner Orthogonalität und seiner gefalteten Dachform harmonisch ins Gesamtbild ein. In seiner Höhenentwicklung macht er dem Bischofshaus keine Konkurrenz, ordnet sich durch seine Eigenständigkeit aber auch nicht unter.
Der freie, pavillonartige Grundriss ermöglicht die Zugänglichkeit und Öffnung an allen Seiten, sowie verschiedenste Blick- und Nutzungsbeziehungen. So werden die Nutzungsanforderungen nicht nur erfüllt, sondern durch verschiebbare Fassaden und Raumtrennwände und Türen zum Raumkonzept.
Der Versammlungssaal ist zum Mehrzweckraum und Foyer, ebenso wie nach außen zum Garten durch Schiebeelemente erweiterbar. Das Stuhllager bildet den Hintergrund für eine aufbaubare Bühne. Zusammen mit dem Einbauschrank im Mehrzwecksaal nimmt es die fahrbaren Schiebewände und Wandelemente auf.
Der Chor- und Andachtsraum liegt dem Pfarrhof zugewandt. Die Schrankwand verwahrt die notwendigen Gegenstände. Durch Schiebetüren lässt sich auch dieser Raum dem Saal zuzuordnen.
Das durchgesteckte, gut belichtete Foyer erlaubt die Zugänglichkeit vom historischen Toreingang in der Mauer, dem Pfarrheim und dem neuen Hauptzugang durch die geöffnete Remise. Durch die Raumanordnung und ist so schaltbar, dass Teilbereiche des Gemeindezentrums wie Andachtsraum und Küche gesondert nutzbar sind.