Kindergarten | Augsburg Göggingen

Realisierungswettbewerb
Projekt Baubeginn:
Bruttogeschossfläche:
Baukosten:
Augsburg
2012

Kommunikationsräume
Mit dem Neubau der Kindertagesstätte und dem Jugendzentrum wir ein Gesamtensemble geschaffen, das entlang der Friedrich-Ebert-Straße einen Platzraum aufspannt, der über den Tag verteilt die verschiedenen Nutzergruppen empfängt bevor sie die „Herberge“ betreten. Neben den deutlich erkennbaren direkten Zugängen zu den einzelnen Nutzungsbereichen Krippe und Hort gibt es den Hauptzugang, von dem aus der Kindergarten und Jugendbereich erschlossen wird. Über einen überdachten Vorbereich betritt man dort den Kindergarten. Ein kleiner Innenhof mit Garten empfängt hier die Ankommenden. Über den Hof werden auch die Räume des Jugendhauses erschlossen, der Mehrzweckraum ist über diesen Eingang direkt erreichbar.
Der Platz vor dem neuen Ensemble und der überdachte Zugangangsbereich mit Hof lädt durch verschiedene Sitzbereiche und kleine Gärten zum Verweilen ein. Die dort vorgesehenen Grünräume können von der Gemeinde selbst bepflanzt werden. Die Fassade des Neubaus ist über die gesamte Länge verglast, so dass das vielfältige Leben, das im Inneren stattfindet, erlebbar ist.
Der Innenraum entlang der Straße, in dem die Kinder ihre Kleidung ablegen, könnte mit Bildern und anderen Arbeiten, die in der Herberge von Kindern und Jugendlichen geschaffen werden, angereichert sein. Dieser Raum ist gedacht als eine innere Promenade und als Ausstellungsort. Die tiefe Laibung der Fassade dient im Wechsel von Innen- und Außenraum zum Sitzen. Im Bereich der Eingänge ist der Sitzbereich nach außen orientiert, an den anderen Stellen nach innen. Die bereits angekommenen Kinder können sich hier aufhalten, auf den Bänken verweilen und die ankommenden Kinder begrüßen. In den auf geweiteten Eingangsbereichen ist es möglich runde Tische für Kinder aufzustellen, die hier morgens erste Arbeiten für die Gemeinschaft verrichten. In diesem Sinne dienen der Platzraum mit Gärten vor dem Ensemble, der kleine Innenhof mit Garten und die im inneren vorhandene Promenade als Orte der Kommunikation mit dem städtischen Raum. Die christliche Gemeinschaft der Herberge wird für die Öffentlichkeit mit erlebbar. Gleichzeitig erhöht dieser, durch die Gemeinschaft gestalteter Raum, die eigene Identifikation mit diesem Ort. Eltern und Kinder flanieren entlang der inneren oder äußeren Fassade und betrachten die dort immer wieder wechselnden Ausstellungen oder erfreuen sich einfach an dem bunten Treiben in diesen Räumen.
Die einzelnen Gruppenräume sind über großzügige transparente Öffnungen direkt mit der inneren Promenade verbunden. Vorhänge dienen dazu, die Einsicht von außen zu verhindern, wenn dies gewünscht wird. Die Gruppenräume sind in Höhe und Fläche großzügig gestaltet, so dass sie Raum für die Entfaltung des gemeinsamen Lebens bieten. Oberlichter und die zum Garten hin geöffnete Fassade erhellen die Räume. Die Reinigung der Oberlichter kann über die Dachflächen erfolgen. Der vor jedem Gruppenraum überdachten Außenbereiche erweitert die eigentlichen Gruppenräume in den Garten in Form eines Freiraums. Hier können die Kinder auch bei regnerischem Wetter im Freien spielen. Gleichzeitig sind die Pergola und der Raum unter dem Vordach auch bei sonnigem Wetter ein angenehm schattiger Spielbereich an der frischen Luft. Die Pergola nimmt die Lager für die Gartenspielgeräte auf und kann darüber hinaus auch als Kletterspielgerät ausgebaut werden. Wein oder andere rankende Pflanzen könnten dort wachsen. Schön wäre es, wenn an der Pergola Wein und im Garten Obstbäume und andere Nutzpflanzen wachsen könnten, auch wenn hiermit natürlich ein gewisser Arbeitsaufwand verbunden wäre. Die Pergola würde dann zu einem Ort an dem die Gemeinsame Ernte zusammengetragen wird. Im Bereich der Krippe orientiert sich die Küche mit dem dort vorgelagerten Raum zu diesem Außenbereich hin. Bei sonnigem Wetter können dort gemeinsame Mahlzeiten eingenommen werden. Der Freiraum, wie auch die sich zum Stadtraum hin orientierende Promenade, sind Orte der Gemeinschaft und sollen Raum für gemeinsames Handeln bieten. Die Gruppenräume sind aufgrund ihrer hellen und großzügigen Gestaltung ein angenehmer Ort für die Gruppenarbeit. Die 2. Ebene in den Gruppenräumen ist über eine Leiter erreichbar, so dass damit unterstrichen wird, dass dieser Raum ein vor allem den Kinder vorbehaltener Rückzugsraum ist (Baumhaus). Sollte aus sicherheitstechnischen Gründen dies nicht möglich sein, ist eine Anbindung über eine Treppe ebenfalls denkbar.
Das Jugendzentrum ist leicht in den Garten vorgeschoben, so dass über den Gebäudekörper eine Abgrenzung zu den benachbarten Nutzungen durch die Kindertagesstätte und das Pfarrhaus geschaffen wird. Das sich zum kleinen Hof orientierende Foyer kann großflächig zu diesem geöffnet werden und bietet damit einen geschützten Außenbereich, der von den Jugendlichen genutzt werden kann. Mittels der Gebäudestruktur wird somit sowohl auf der südlichen Gartenseite, als auch nach Norden hin ein eindeutig dem Jugendhaus zugehöriger Außenbereich geschaffen.