Pfarrheim Neubau Wettbewerb | Garching

2013

Mit dem Neubau des Pfarrheims soll das Gesamtensemble um die Pfarrkirche St. Nikolaus städtebaulich ergänzt und geordnet werden. Der flache Baukörper orientiert sich am orthogonalen Gefüge des Ortes und schließt die Lücke zwischen Kirche und Pfarrhaus. Somit wird der Gemeinde neben dem bestehenden Kirchenvorplatz ein weiterer Platz für gemeinsame Aktivitäten zu Verfügung gestellt. Der Weg vom Pfarrplatz nach Norden führt in angemessener Proportion entlang des Neubaus und der Friedhofsmauer zum Garten und Parkplatz, wodurch der Nebenraum des Friedhofs eine Aufwertung erfährt.

 

Freiraum
Die Neugestaltung unterstützt den städtebaulichen und funktionalen Zusammenhang zwischen der Kirche St. Nikolaus, dem Pfarramt und dem Pfarrheim. Dies wird durch ein durchgehendes Belagsmuster aus Porphyr Kleinstein und Platten verdeutlicht. Eine Abfolge von Plätzen verbindet die Gebäude miteinander und stärkt die barrierefreien Wegebeziehungen. Der Kirchvorplatz wird durch eine Baumgruppe und Sitzwürfel charakterisiert und geht in den Pfarrplatz über. Dieser wird durch die baumüberstandene Kirchwiese von der Altöttinger Straße abgeschirmt und bietet geschützte Sitzgelegenheiten entlang der Mauer, welche auch als Schallschutz dient. In unmittelbarer Nähe zum Eingangsbereich des neuen Pfarrheims befindet sich ein Wasserbecken, das zum Aufenthalt einlädt. Die Pfarrwiese wird an ihren Rändern durch Pflanzungen aus Ziergräsern und Stauden gefasst und geht in eine blühende Wiese über. Mobile Sitzwürfel können flexibel angeordnet werden. Der Baumbestand wird durch Obstgehölze, wie Apfel- und Birnbäume ergänzt; unter dem Baumbach befindet sich der Kinderspielbereich.

Baukörper
Das Pfarrheim soll mit seinen eigenständigen Charakter als öffentlicher Ort neben Kirche und Pfarrhaus wahrgenommen. Deshalb wird wird eine Konstruktion vorgeschlagen, die eine größtmögliche Offenheit bietet. Langgestreckte, an den Ecken auskragende Bögen, bilden sie Außenhaut des Gemeindehauses, sind sogleich Blickfang und Konstruktion. Das statische System wird von vier Stützen im Inneren ergänzt. Darüber spannt eine Rippendecke über die Räume. Somit haben die restlichen Wände keine statischen Anforderungen und könnten flexibel gestellt werden. Alle Gemeinderäume werden ebenerdig erschlossen und haben direkten Bezug zum Außenraum. Der Gemeindesaal liegt prominent an der südwestlichen Seite und öffnet sich sowohl zum Gemeindeplatz als auch zum Pfarrgarten. Er kann mit dem Mehrzweckraum zusammengeschaltet werden. Die weiteren Räume, jeder mit unterschiedlichem Ausblick in die Parkanlage, sind windmühlenförmig um das zentrale Foyer arrangiert. Dieses wird durch ein Oberlicht belichtet. Die Küche hat eine offenbare Ausgabetheke zum Platz hin, kann also den Pfarrsaal und den Aussenbereich bewirtschaften. Der Entwurf sieht neben dem Haupteingang vom südlichen Platz aus noch weitere Zugänge an allen Seiten vor. Dadurch wird gewährleistet, dass die Raumeinheiten zeitgleich von mehreren Nutzergruppen besucht werden können. So hat die ganze Gemeinde die Möglichkeit von ihrem Pfarrheim zu profitieren.