Wohnen am Iserring | Waldkraiburg

2016

Die Wettbewerbsaufgabe, zwei Gebäude der Zeilenbebauung einer städtebaulichen Siedlungsplanung aus den 50iger Jahren durch eine Neubebauung zu ersetzen, stellt eine städtebauliche und architektonische Herausforderung dar. Es gilt eine Lösung zu finden, die sich in die heterogene Umgebung einpasst und das Gefüge um einen Stadtbaustein sinnvoll ergänzt, ohne das Gesamtbild weiter zu überfrachten: Die Neuplanung, die Maßstäbe setzt für eine neue architektonische Qualität in der Stadtmitte Waldkraiburgs und eine Aufwertung der Wohnqualität am Standort bietet. Die nach den damaligen Gesichtspunkten Licht Luft Sonne konzipierten typischen Ost-West Baukörper genügen dem heutigen Anforderungen nicht mehr. Insbesondere das erhöhte Verkehrsaufkommen an der Egerlinger Straße an der Südwest-seite bedeuten für das Grundstück eine enorme Lärmbelastung und verlangen nach besonderen Maßnahmen.

 

Entwurfskonzept
Der Entwurf vereint die unterschiedlichen Anforderungen zu einer städtebaulich harmonischen, architektonisch anspruchsvollen, wirtschaftlichen und nachhaltigen Bebauung von hohem Wohnwert. Vorgeschlagen wird eine Bebauung, welche die Qualitäten des Bestandes wie gute Belichtung und Besonnung und großzügige, grüne Freiräume aufgreift und gleichzeitig die Bedürfnisse nach Schallschutz und verbesserten Standards erfüllt.
Dabei werden die Ausrichtung und Lage der Bestandsgebäude übernommen, ebenso die Kubatur in Gebäudetiefe und Höhenentwicklung. Die Baukörper der Zeile werden jedoch nach Süden zur Strasse hin in eine u-förmige Gesamtform transformiert, die den Freiraum zu einem von der Lärmbelastung geschützten, großzügigen Hof schließt.
Dieser neu gewonnene ruhige, grüne Hofraum von einheitlich architektonischer Gestaltung bildet das Herz der Anlage, von der die neuen Wohnungen ringförmig erschlossenen werden. Durch Absatz der einzelnen Baukörper entstehen ablesbare Durchgänge, die eine Durchquerung und Zugänglichkeit von außen ermöglichen.
Die Abstaffelung des 3. Obergeschosses entspricht der Höhenentwicklung der angrenzenden Wohnbebauung. Bei Entwicklung einer zweiten Ebene mit Terrassenbereichen wird dadurch eine verbesserte Belichtungs- und Abstandsflächensituation geschaffen. In Lage und Form der Baukörper wird auf den wertvollen Baubestand Rücksicht genommen. So kann in den Freibereichen der ortsprägende parkähnliche Charakter erhalten bleiben. Im Innenhof entsteht durch die bauliche Aufweitung und die Gruppe der großgewachsenen Bestandsbäume eine atmosphärische Verdichtung und Zentrierung.