WOHNANLAGE
AM LÄNGENFELD
MURNAU

Murnau am Staffelsee ist eine Marktgemeinde im oberbayrischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen und liegt im Alpenvorland. Für ein Grundstück im Norden des Marktes, der an eine Siedlung aus den 1960er Jahren sowie gewerbliche Gebäude angrenzt, schrieb Murnau einen Wettbewerb für eine sozialgeförderte Wohnanlage aus. Der Entwurf, der im Wettbewerb den 3. Platz erzielte, sah einen neuen Stadtbaustein vor, der sich harmonisch in die heterogene Umgebung einfügt, das Gesamtbild sinnvoll ergänzt und zur Identität des Ortes beiträgt. Drei unterschiedlich große Baukörper gruppieren sich um einen innenliegenden Platz. Dieser hofartige Innenraum, an dem sich auch der Hauptzugang zu den Wohnungen befindet, bildet den gemeinschaftlich genutzten Raum der neuen Wohnanlage. Nordwestlich wurde ein Gemeinschaftsraum vorgesehen, der allen Mieter*innen zur Verfügung steht. Aufgrund der Hanglage des Grundstücks staffeln sich die Gebäude nach Osten entsprechend ab. Die Anlage ermöglicht eine spätere Erweiterung des Quartiers in Richtung Osten.

Die Anlage wird über den Längenfeldweg und den gemeinschaftlich genutzten Innenhof erschlossen. Über außenliegende Treppenhäuser, die in Laubengänge integriert sind, gelangen Nutzer*innen zu den Wohnungen, die als Drei- und Vierspänner organisiert sind. Diese wirtschaftliche Erschließungsform bietet gleichzeitig eine hohe soziale Wohnqualität. Die Wohnungen in Schottenbauweise mit unterschiedlichen Grundrissen zwischen 50 und 82 Quadratmetern werden beidseitig belichtet. Raumhohe Türen und Fenster mit großformatigen Massivholzrahmen sowie Parkettböden sorgen für eine großzügige und angenehme Wohnatmosphäre. Die Wohnungen in den Obergeschossen verfügen jeweils über Loggien oder Balkone, während den Erdgeschosswohnungen eine private Gartenzone vorgelagert ist. Die Loggien sind dabei übereinander angeordnet, um die Energiebilanz der Gebäudehülle und die Bau- und Betriebskosten gering zu halten. Eine Tiefgarage verbindet alle Baukörper unterirdisch. 

Bei der gewählten Holz-Beton-Hybridbauweise bestehen Kerne, Decken und tragende Wände aus Beton, die Trennwände und Fassaden aus Holz. Die vorgehängte Fassade aus Lärchenholz ist mit einer mineralischen Wärmedämmung versehen. Die drei Baukörper sind als kompakte, monolithische Einheiten konzipiert. Durch die Verwendung von robusten und natürlichen Materialien entstehen Gebäude mit hoher Nachhaltigkeit und niedriger Ökobilanz.

Das Wettbewerbsprojekt stammt vom Büro Schindhelm Moser, in dem Jörg Moser bis 2019 Partner war und unter seiner Projektleitung entstand.

Wettbewerb 3. Platz

Wettbewerb 3. Platz